Jana Skripalle ist erste internationale Schiedsrichterin aus Deutschland

vorne 5.v.l. Jana Skripalle

Zu meiner Person:

Ich bin seit 2005 als nationale Schiedsrichterin für paralympisches Boccia tätig. Seit 2013 sind Tina Dalary (ebenfalls eine Schiedsrichterin aus München) und ich die Referentinnen für das Schiedsrichterwesen. Das heißt wir übernehmen viele organisatorische Aufgaben, schauen ob sich international etwas an den Regeln geändert hat, passen unser Regelwerk daraufhin an, und sind Ansprechpartner für alle Schiedsrichter und Interessierte. Im Juni sind Jan Tjarks (nationaler Schiedsrichter) und ich nach Posen (Polen) gereist, um an dem internationalen Schiedsrichterlehrgang für paralympisches Boccia teilzunehmen. Der Kurs wurde von zwei Portugiesen geleitet, die natürlich nur auf Englisch mit uns kommunizierten. Die 26 Teilnehmer kamen größtenteils aus Europa, es waren aber auch Teilnehmer aus Singapur und Brasilien vor Ort. Der Kurs bestand aus einem großen Theorieteil, einer schriftlichen Prüfung und einem Praxisteil. Bei der Praxis durften wir als Schiedsrichter erste Erfahrungen bei einer Weltmeisterschaft sammeln. Denn die Boccia World Open 2015 waren zeitgleich in Posen. Jan Tjarks und ich konnten den Lehrgang erfolgreich bestehen und sind nun die ersten internationalen Boccia-Schiedsrichter in Deutschland. Wir hoffen aber sehr, dass in den kommenden Jahren viele nationale Schiedsrichter aus Deutschland nachziehen und auch erfolgreich an dem Lehrgang teilnehmen werden. Durch das Zertifikat haben wir nun die Möglichkeit weltweit als Schiedsrichter an internationalen Turnieren teilzunehmen.

Allgemeines zu Boccia:

 

Boccia ist eine Sportart, an der Menschen mit schwersten körperlichen Beeinträchtigungen teilnehmen können. Nicht Kraft und Ausdauer stehen im Mittelpunkt, sondern eine hohe Zielgenauigkeit, Konzentration und taktisches Verständnis. Gespielt wird mit speziellen Bällen, die für Spieler mit einer Cerebralparese entwickelt wurden und optimal für die Halle geeignet sind. Die Bälle können mit der Hand oder dem Fuß gespielt werden. Wer dies nicht mehr kann, benutzt eine individuell angefertigte Abrollhilfe. Bei dem paralympischen Boccia dürfen nur Menschen mit einer Schwerstbehinderung teilnehmen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind und bei denen eine motorische Störung des Wurfarms vorliegt.

Seit 1984 zählt Boccia zu einer paralympischen Disziplin. Erst seit 2004 organisiert der BVKM (Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V.) die Deutschen Meisterschaften. Bei diesen Meisterschaften werden die internationalen Regeln der BISfed (Boccia International Sports Federation), die 2013 gegründet wurde, angewandt.

 

Spielregeln in Kurzform:

Das Spiel wird mit sechs roten und sechs blauen Lederbällen sowie einem weißen Zielball (Jackball) gespielt. Ziel des Spiels ist möglichst viele eigene Bälle am Jackball zu platzieren. Nachdem durch den Schiedsrichter festgelegt wurde, welcher Spieler beginnt, fängt dieser mit dem ersten Wurf, dem Jackball an. Dann wechseln sich die Seiten mit den roten und blauen Bällen ab. Wenn jede Seite einen Ball gespielt hat, wird von der Seite weitergespielt, deren Ball weiter vom Jackball entfernt ist. Diese Regel ist während des ganzen Spiels die gleiche.

Ein Einzelspiel besteht aus vier Runden und am Schluss einer jeden Runde zählen die am nächsten zum Jackball liegende Bälle einer Farbe.

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